Hohe Kinderbetreuungskosten

Auch das neue sozial gestaffelte Tarifmodell des Landes bringt keine wesentlichen Entlastungen, es ist lediglich alles recht kompliziert geworden. Ein genauer Blick auf das Tarifmodell des Landes zeigt, dass die Beiträge für viele Eltern immer noch zu hoch sind.

Die Einkommensgrenzen im Modell der „leistbaren“ Kinderbetreuung sind so tief angesetzt, dass viele Familien nicht in den Genuss von Ermäßigungen kommen. Geringverdienende Eltern müssen immer noch tief in die Tasche greifen. Eine alleinerziehende Mutter mit einem zweijährigen Kind beispielsweise, die 1.295 Euro netto verdient, muss dafür über 300 Euro bezahlen – etwas mehr als ein Fünftel ihres Monatseinkommens! Auch nach dem neuen Modell ist Kinderbetreuung in Vorarlberg nach wie vor sehr teuer. Das ist für Familien alles andere als eine gute Lösung.

In der jüngeren Vergangenheit haben zwar einzelne Mitglieder des Gemeindevorstands bekundet, dass die Inanspruchnahme einer guten Kinderbetreuung nicht an finanziellen Barrieren scheitern sollte. Zu viel mehr als zu Lippenbekenntnissen reichte es allerdings bislang nicht. Die SPÖ Rankweil forderte stets familienfreundlichere Tarife, konnte bisher aber keine Verbündete in der Gemeindevertretung gewinnen. Die Gemeinde kann und muss über das Tarifmodell des Landes hinaus größere Anstrengungen machen. Gerade alleinerziehende Eltern brauchen mehr Unterstützung. Kindern aus benachteiligten und  bildungsfernen Familien muss der Zugang zur Betreuung ohne finanzielle Barrieren schmackhaft gemacht werden.
Dadurch lassen sich auch Spätfolgen in Form von hohen Sozialausgaben vermeiden.